Reha & Tamoxifen

Ich habe in diesem Jahr ja noch gar kein Lebenszeichen von mir gegeben…Ich bin da! 🙂

Die gute Nachricht zuerst: Meine Reha wurde nun doch bewilligt und so fahre ich im April wieder nach Föhr (Dort habe ich auch meine AHB verbracht).

Die „schlechte“ Nachricht: Meine Muskelbeschwerden werden nicht weniger….ich bin extrem genervt, dass ich keinen sportlichen Ausgleich habe um mich auszupowern und abzureagieren…. und um das ein oder andere zuviel zugeführte kilocalorienchen wieder zu verbrennen.

Ich gehe sogar so weit, dass ich darüber nachdenke, Tamoxifen abzusetzen…
Seit September 2015 kann ich nicht mehr so sporten wie ich will. Vor einigen Wochen wollte ich zumindeste eine kleine Runde, ganz locker und ganz langsam laufen….und musste nach 1km gehen. Die Schmerzen in der Ferse sind dann so stark, dass ich kaum noch auftreten kann. Das geht dann zwar wieder nach ein paar Schritten, aber das Ergebnis ist natürlich alles andere als befriedigend.

Heute früh hatte ich wieder ein FollowUp-Gespräch im Krankenhaus. Auch dort habe ich das Thema Tamoxifen angesprochen und mir kurz die Meinung vom Doc abgeholt. Allgemein, sagt er, tendiert man ja eher dazu den Zeitraum von der 5-Jahres-Einnahme auf 10 Jahre zu verlängern (ja, haben wir schonmal gehört und gelesen).
Eine Alternative zum Tamoxifen wären Aromatasehemmer…die mich dann direkt in die Postmenopause zimmern (also schon die Zeit nach den wechseljahren) und die „Abbruchrate“ von den Aromatasehemmer sind wesentlich höher als die von Tamoxifen.

Toll… Danke für die Info…hilft total…wenig…kein Stück.

Und dann fängt es im Kopf an zu arbeiten. Ein Abwägen nach dem anderen. Um wieviel Prozent mag das Rückfallrisiko durch Tamoxifen verringert werden? Und nur mal angenommen, ich bekomme in einigen Jahren einen Rückfall, trotz Tam…dann sagt man sich, dass man es sich hätte sparen können. Setze ich es ab und bekomme einen Rückfall, schiebt man es wahrscheinlich darauf, dass man es abgesetzt hat. Wie man es dreht und wendet…letztendlich muss ich für mich abwägen, was mir meine Lebensqualität wert ist (darüber muss man normalerweise keine 3,5 Milisekunden nachdenken).

Ich werde jetzt noch bis zur Reha versuchen, meine Muskulatur so „schonend wie möglich“ zu lockern und dann dort mit den Ärzten auch nochmal über die Antihormone sprechen.
Danach werde ich eine Entscheidung treffen. Natürlich ganz stark davon abhängend, wie sehr mich diese fiesen kleinen Tabletten in meinem sportlichen Dasein einschränken.

Ihr könnt Euch vorstellen, dass ich darüber alles andere als erfreut bin. Und obwohl ich mich bisher nie so richtig beschwert habe, habe ich aktuell das Gefühl, dass ich nur noch am „rumjammern“ bin. Ich bin dünnhäutiger geworden und das macht mir echt zu schaffen.

Naja…wird schon.

Nützt ja nix!!!

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In Hamburg sagt man Tschüss…

…also: Tschüss 2015!

Ich freue mich auf’s nächste Jahr. In diesem ist mein Kopf nicht einmal wirklich zur Ruhe gekommen. Wie auch, es war ja eine ganze Menge los.

Eigentlich wollte ich auch schon viel früher einen Beitrag schreiben, bin aber zeitlich nicht dazu gekommen. Und wenn ich mal Zeit hatte, habe ich doch tatsächlich versucht mich zu entspannen und nach Möglichkeit nicht vor einem Bildschirm zu sitzen…

Ich brauche dringend Hirnentspannung sonst flippe ich noch aus!
Ach ja, ihr wisst ja gar nicht warum…

Thema Achillessehne.
Ich war bei einem zweiten Orthopäden, da die Beschwerden mit meinen Achillessehnen nicht weniger geworden sind und ich nun schon seit 4 Monaten damit zu tun habe.
Der Doc hat mich auch vernünftig untersucht und sogar Ultraschall bei meinen Hacken gemacht. Ich habe ihm gesagt, dass meine Chemo- und Strahlentherapie vor gut 1,75 Jahren beendet wurde. Er fragte mich direkt nach Tamoxifen und dann war alles klar… NEBENWIRKUNGEN… meine Fresse (huch, es bahnen sich Kraftausdrücke an) war ich geknickt. Durch die Antihormone ist meine Muskulatur der rechten Körperhälfte (dabei ist doch links meine schlechte Körperhälfte) total angespannt und verhärtet. Dadurch laufe ich „unrund“ und habe deshalb Schmerzen in den Schultern und Achillessehnen. Die Muskulatur gilt es nun zu lockern.
Gute Nachricht: Ich darf wieder Joggen…locker…langsam…kurze Strecken…und eigentlich doch lieber Nordic Walking statt Joggen… Kein Kraftsport, dafür lieber Schwimmen, spazieren gehen, Rad fahren…Bewegungstherapie also. Alles Dinge, die ich so unheimlich gerne mache… Dazu die Info, dass es ein langer mühsamer Weg sein wird. Ganz nach dem Motto „Zwei Schritte vor, einen zurück“. Ich muss nicht erwähnen, dass sich diese Info für mich angehört hat wie das Quietschen mit Kreide auf einer Tafel.
Aber immerhin weiß ich jetzt, was ich machen kann, damit es besser wird…was mich allerdings nicht davon abgehalten hat, den kompletten Rückweg im Auto zu heulen. Ich kann es gar nicht richtig beschreiben, aber es war irgendwie wie ein Schlag ins Gesicht.

Apropos Schlag ins Gesicht…mein Reha-Antrag wurde abgelehnt.
Also Widerspruch eingelegt, von einem Arzt zum nächsten um Atteste zu sammeln und diese dann eingereicht. Drückt mir also die Daumen, dass es doch noch was wird.

Alles wird gut… Ich gehe mit folgendem Plan ins neue Jahr:
Frühschwimmclub nutzen (hab mich schon angemeldet), Radeln vorm TV, lockere Joggingrunden, Reha-Genehmigung abwarten und gaaaanz viele Massagen! Ach ja, häkeln natürlich auch. Habe diverse Häkelprojekte, die umgesetzt werden wollen.

Allen ein entspanntes „reinrutschen“! Happy Silvester!

Ich sitze übrigens gerade in Dänemark beim Kamin, meinem iPad auf dem Schoß und dem ersten Gläschen Sekt (weitere folgen definitiv) 🙂

PS: So ähnlich hatte ich den Beitrag vor ein paar Stunden auch schon geschrieben und dann ist da was mit dem Speichern und veröffentlichen schief gelaufen…ich war KAUM genervt…es wundert mich gerade etwas, dass das iPad noch heil ist 😉

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Ich war zur Inspektion…

…und ich rede nicht von meinem Auto 😀

Vor guten 2 Wochen stand mal wieder die all6monatige Mammographie an.
Ich weiß gar nicht, ob ich schonmal geschrieben habe, wie das so im allgemeinen abläuft.
Also nur kurz: Man wartet vor einer Reihe schmaler, mit Nummern beschrifteter Türen (wie beim Röntgen auch), wird aufgerufen und findet sich dann in einem Mikroraum (denn kleiner könnte er kaum sein) wieder, um sich auszuziehen. Es war morgens um kurz nach sieben…ich verschlafen…die MTA sah auch noch nicht gerade fit aus…
Und dann fragt sie mich etwas verdutzt, ob ich denn wüsste, warum bei den letzten zwei Malen beide Brüste mammographiert (keine Ahnung, ob es das Wort gibt) wurden…ich wusste nichtmal mehr, dass es so war…hinterher habe ich in meiner schlauen Nachsorge-Excel-Tabelle nachgesehen, da ich eigentlich immer eintrage, ob beide oder nur eine dran sind…und demnach wären jetzt auch beide dran gewesen…nach deren Info aber nicht…sie ist auch extra nochmal zum Doc gegangen und hat nachgefragt…ok…ich schlage mich nicht drum, dass mir beide Brüste auf 2cm gequetscht werden. Also war es diesmal nur die betroffene und beim nächsten Mal wieder beide.
Nachdem wir nun also dieses erquickende Unterhaltung geführt haben, habe ich sie gefragt, ob ich bitte kurz das Gerät fotografieren darf…ich hätte eher ihr Gesicht fotografieren sollen 😀 … Auch mit dem Wort „Blog“ konnte sie, glaube ich, nicht soviel anfangen. Ursprünglich wollte ich eigentlich fragen, ob sie ein Foto machen kann, während meine Brust in dem Gerät ist… vielleicht beim nächsten Mal 😉

Ach ja. So sieht das Ding übrigens aus:
20151005_Mammo
Frau stellt sich davor,
wirft das gute Stück auf die schwarze Ablage,
die MTA zubbelt an einem herum, bis man richtig steht
und lässt dann diese weiße Armatur mit der transparenten Platte die Hauttasche zusammenquetschen bis man sich fragt, wie diese danach jemals wieder normal aussehen soll.

Aber es ist nicht weiter schlimm. Klar, ist es nicht angenehm, aber ich zumindest habe keine Schmerzen dabei….und es nützt ja auch nix 😉

 
Nach der Untersuchung kam dann wie gewohnt wieder die Sonographie und dann war ich auch schon um kurz vor acht wieder raus aus der Praxis.
Als ich dann den Brief gelesen habe, musste ich etwas grinsen:
20151005_Befund

Aha..
Inspektion also…
🙂

 

 

 

 

 
Meine nächste Inspektion steht morgen an. Meine Achillessehnen sind leider noch immer nicht wieder lauffähig…bzw…ich habe sie geschrottet…
Ganz brav habe ich ca. 4 Wochen pausiert…dann kam der Köhlbrandbrückenlauf am 3.10., den ich natürlich mitgelaufen bin (ging ja schon wieder). Nach den 12km und zweimal über die Brücke war auch soweit alles gut (immerhin unter 1h30m geschafft :-D). Eine Woche später hatte ich wieder einen Lauf. Diesesmal in einem Einkaufszentrum bei uns. Der Lauf war für eine Stunde angesetzt, in der man soviele Runden (a 520m) laufen konnte, wie man schafft. Jede Runde hat einen Euro für einen guten Zweck gebracht. Leider habe ich morgens, kurz bevor ich losgefahren bin, gemerkt, dass ich den Zeitmess-Chip nicht an meine normalen Laufschuhe festmachen konnte, da ich bei denen mittlerweile Schnellverschlüsse dranhabe…und so griff ich zu meinem anderen Paar Laufschuhe, wo ich noch normale Schnürsenkel dran habe…dafür aber keine Dämpfung…fand ich in dem Moment nicht schlimm…und seit dem Lauf kann ich nicht mehr richtig auftreten. Ich habe offiziell einen an der Hacke…denn die schmerzen bei jedem Schritt und teilweise auch im Ruhezustand. Das ist nun gute 1,5 Wochen her und ich hoffe, der Doc hilft mir morgen (nachdem ich mir sicher eine Predigt anhören darf).

Bei der Gelegenheit werde ich ihn fragen, ob er mir eine Überweisung zum Physiotherapheuten geben kann, oder ob ich damit zu meinem Gyn muss.
Ich hatte es vor einiger Zeit schon einmal. In meinem linken Arm zieht es, wenn ich ihn strecke. Das habe ich nun wieder. Auch schon seit ca. 3-4 Wochen. Und wenn ich in die Achsel greife (das hört sich an, als wenn ich eine riesige Achsel habe)….also wenn ich die Achsel abtaste, dann kann man einen Strang fühlen. Fühlt sich an, wie ein gespanntes, dünnes Seil. Bei meinem letzten Besuch im Krankenhaus (ich habe Herzkissen geliefert), war meine Studienschwester da und da habe ich es erwähnt…zack, Flyer von einer Physiotherapeutin in der Hand. Nennt sich Strangbildung und ist wohl eine Verhärtung der Lymphbahn….super…öfter mal was Neues… Also: abklären lassen. Ich habe den Fehler gemacht und danach gegoogelt….das kann vielleicht fies aussehen…Also: schnell abklären lassen.

Da ich anscheinend also momentan eher mehr als weniger Beschwerden habe, hat mich das auch nochmal bestärkt die nächste Reha zu beantragen.
Nächste Woche muss mein Gyn mir noch ein Formular ausfüllen, welches ich hinterherschicke und dann heißt es Daumen drücken! Falls es klappen sollte, werde ich dieses Mal versuchen in die Rehaklinik in St. Peter Ording zu kommen und evtl. klappt es auch bei einigen Mädels aus der AHB und Reha. Wäre ja ganz cool, wenn man schon ein paar bekannte Gesichter dort trifft.

So, jetzt muss ich mich weiter um mein Herzkissen-Projekt kümmern. Habe schließlich nicht ewig Urlaub 😉

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…ich bastel aktuell an einem neuen Webauftritt inkl. neuem Logo. Ein paar Tage noch, dann sieht es hier aus wie neu 🙂

…und nachdem ich diesen Beitrag veröffentlich habe, merke ich, dass ich im falschen Blog bin… *lach*

Die Info gilt für Herzkissen-Hamburg.de…hier ändert sich so schnell nix 😉

Erstellt am von tomatenauge | Kommentar hinterlassen

2 Jahre nach der OP…

…wow…zwei Jahre ist es schon her…

Ursprünglich wollte ich an dieser Stelle ein Bild von einer hinter mich gebrachten Krassfit-Challenge posten, so nach dem Motto: „2 Jahre nach der OP bin ich krass fit!“ 🙂
Leider hat mir meine Achillessehne einen Strich durch die Rechnung gemacht und so saß ich das Wochenende auf der Couch und ärgere mich mal wieder über meinen Körper.
Aber den Beitrag inkl. Finisher-Foto (hoffe ich zumindest) wird im nächsten Jahr nachgereicht! Immerhin habe ich bis dahin Zeit, wirklich krass fit zu werden 😉

Ich würde gern schreiben, dass alles mittlerweile wieder voll normal ist und so wie vor der Erkrankung. Aber als wenn mein Körper mich daran erinnern möchte, dass eben nicht alles wieder so ist wie vorher, habe ich seit einigen Tagen… ich möchte schon fast Wochen sagen… immer mal wieder recht starke Knochenschmerzen und bin teilweise von einer Sekunde auf die nächste totmüde oder ich habe kurze, leichte Schwindelanfälle. An trockene Schleimhäute und einen überempfindlichen Körper, der recht schnell k.o. ist, habe ich mich ja mittlerweile gewöhnt.

Alles nicht tragisch, aber eben totaler Nervkram, wenn dann auch noch die Achillessehne meint, sie muss mich am Laufen und damit an der Teilnahme von Laufevents hindern…

Und ich weiß natürlich, dass ich selbst mit diesen Nebenwirkungen nichts zu meckern habe, da es weitaus schlimmere Nebenwirkungen gibt, aber mir ist grad danach…*motz*

Ansonsten ist soweit alles im Lot. Anfang Oktober steht die nächste Mammographie an und danach werde ich die nächste Reha für 2016 beantragen.

Ich lege heute also die Füße hoch und werde den restlichen Sonntag mit Häkelkram auf der Couch verbringen… Bei dem Satz muss ich grad lachen, denn gerade gestern hat mir mein Bruder ein Foto von meinem 81jährigen Opa geschickt, der sich eine Playstation 3 gekauft hat und am Autorennen zocken war… und ich sitze auf der Couch und häkel…verdrehte Welt 😀

Schönen Sonntag!

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Ein Lebenszeichen…

…mit Schrecken habe ich eben gesehen, dass mein letzter Beitrag im April war! April! Wo ist nur die Zeit geblieben. Aber zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich einiges um die Ohren hatte….nein natürlich kein Stress….(ich lasse mich doch nicht stressen….*räusper*).

Es hat sich prviat einiges verändert (neue Beziehung, neues Haus) und ich hatte tatsächlich bisher kaum Zeit mich mal zurückzulehnen und mich um wichtige Dinge wie meine Blogs zu kümmern. Aber nun kehrt langsam wieder etwas Ruhe ein und ich hoffe, mein Hirn merkt es demnächst auch mal.

Neben dem Vollzeitjob umziehen, sich neu einrichten, das Herzkissenprojekt managen, Sport unterbringen und auf die Ernährung achten…klingt doch nicht stressig, oder?…
Ja, ich muss dringend etwas für meine Entspannung tun. Yoga habe ich gefühlt schon Jahrzehnte nicht mehr gemacht und auch das autogene Training hat seit der Reha nicht wirklich stattgefunden…wie schnell der Alltag einen doch immer wieder im Griff hat.

Aber im Großen und Ganzen ist alles ok. Ich merke nach wie vor, dass meine Konzentrationsfähigkeit noch nicht wieder dieselbe ist wie vor der Chemo…Meetings mit über 60 Minuten Länge fordern meine volle Konzentration und danach könnte ich schlafen. Mal sehen, ob das irgendwann noch mal besser wird.

Seit letzter Woche mache ich nun auch wieder Sport (immerhin 5x in der letzten Woche).
Und sowohl der Sport als auch der Stress der letzten Wochen hat auf jeden Fall dafür gesorgt, dass ich gut Schlafen konnte. Da soll mal einer sagen, Stress ist schlecht 😀 ….ja, ok…ist er… ich sehe es ein.

Ab nächsten Monat geht der Nachsorge-Marathon wieder los und ich werde versuchen, mich wieder regelmäßiger zu Wort zu melden….und ein aktuelles Foto muss ich wohl auch mal hochladen…meine Haare sind wieder etwas dunkler geworden.

Euch eine schöne Woche!

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…viele Menschen um mich herum…dann bin ich allein in einer kleinen Kammer und soll all meine Wertsachen ablegen…plötzlich bin ich fast nackt (bis auf Socken und U-Hose)…ich liege auf dem Bauch, die Brüste durch Löcher gesteckt und zusammengequetscht (nicht doll)…meine Arme werden mir seitlich am Körper festgebunden und aus meinem rechten Arm hängt ein Schlauch…ich höre Geräusche nur noch ganz dumpf…ich habe einen Gummiball in der rechten Hand…dann wird es eng um mich herum….und laut…klopfgeräusche…dröhnen..surren…rattern… nach ca. 10 Minuten wird es kalt im rechten Arm…nach weiteren 10 Minuten werde ich befreit….

Und nachher hole ich mir die MRT-Bilder ab!
Zum Glück leide ich nicht unter Platzangst und musste die Notfallklingel in der Hand nicht betätigen. Ich konnte mich in der Röhre ganz gut entspannen (obwohl die Geräusche trotz Kopfhörer echt noch gut laut waren). Für alle, die noch nie ein MRT haben machen lassen müssen: Es ist nicht dunkel in der Röhre! Einfach Augen zu machen und sich an einen anderen Ort denken, dann hält man die 20 Minuten ganz gut durch (Bei mir war es ein Strand mit einer fiesen Baustelle nebenan 😉 )

Natürlich habe ich unter Einsatz meines Smartphonelebens (MRT und Handys vertragen sich im allgemeinen nicht so gut) ein Foto für Euch gemacht :

img_0268

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit dem MRT habe ich dann alle bildgebenden Maßnahmen in jüngster Zeit hinter mich gebracht und kann die Nachsorge/Vorsorge wieder für ein halbes Jahr abhaken. Zumindest, was die Brüste angeht. In zwei Wochen steht die halbjährliche Kontrolle der Augen an, falls Tamoxifen dort etwas anrichtet.

Und noch kurz zum allgemeinen Wohlbefinden. Ich musste leider 3 Wochen lang mit Sport pausieren, weil ich eine fiese Erkältung hatte und unter der Einnahme von Antibiotika soll man ja bekanntlich kein Sport machen. Zum Wochenende werde ich also wieder starten mit meinem Sportprogramm.

Dann eine merkwürdige Sache. Seit einigen Tagen (ich habe echt keine Ahnung, seit wie vielen) habe ich eine Art „Berührungsschmerz“ im linken (wo auch sonst) Oberarm. Es ist nichts dick oder rot oder sonst irgenwie ersichtlich. Es tut aber weh, wenn ich den Arm in einem bestimmten Winkel halte oder den Arm berühre…selbst beim T-Shirt anziehen tut es weh, wenn der Stoff den Arm berührt…sehr merkwürdig…ich warte nun noch ein paar Tage bevor ich damit zum Arzt renne…zu welchem auch immer…

Irgendwas ist ja immer…aber: Nützt ja nix! 😉

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Das war´s…

…nun sind die 4 Wochen vorbei…

und ich kann sagen, dass ich hier eine gute Zeit hatte.
Ich durfte eine Menge netter Leute kennenlernen zu denen der Kontakt hoffentlich bestehen bleibt. Aber in heutigen Zeiten sind ja WhatsApp-Gruppen schnell erstellt 🙂

Vielen Dank an dieser Stelle an Tisch 26 & 27 für die top-Gesellschaft, das gegenseitige motivieren im Fitnessraum, die konstruktiven und interessanten Gespräche und für die zahlreichen Rommé-Runden, die ich immer wieder gern verloren habe 🙂

Jedem der gerne wandert und sich in den Bergen wohl fühlt, kann ich diese Klinik nur empfehlen. Ich habe auch einige Dinge zu bemängeln, allerdings werden die auch in nächster Zeit behoben, weshalb es nicht so richtig sinnvoll ist Euch hier die quasi jetzt schon veralteten Infos darzulegen. Nur soviel: Kraftraum ist veraltet & anstregende Kurse direkt nach dem Mittagessen. Damit kann doch jeder was anfangen …und hier fehlt das Meer 😉

Im Großen und Ganzen war es hier absolut ok. Das Essen ist ok, die Therapeuten sind super, die Anwendungen zahlreich, die Zimmer sauber, der Ausblick pure Natur.

4 Wochen harte Arbeit…jede irgendwie kcal-verbrennende Aktion habe ich mitgemessen und aufgeschrieben. So komme ich in den 4 Wochen auf 52 sportliche Aktivitäten (wo ich Anwendungen wie Pilates, Taiji, Schulter-Arm-Fitness, Atemtraining und autogenes Training nicht dazu zähle) und verbrannte 16.892 kcal! Das kann sich doch sehen lassen.

Und mit diesen Zahlen im Hinterkopf springe ich also heute früh auf die Waage…Abschlusswiegen…und frage mich, ob ich das eine abgenommene Kilo in den 4 Wochen nicht auch mit 2 sportlichen Aktivitäten gehabt hätte 😉

Ich höre Euch quasi im Chor: „Das sind Muskeln!“…ja nee, is klar…aber hoffen tue ich es trotzdem. Werde mich am Freitag zu Hause auf meine mir (fast) alles sagende Waage schwingen und hoffen, dass der Körperfettanteil ordentlich gesunken ist.

Ich wurde übrigens von einem der Therapeuten mit folgenden Worten verabschiedet: „Frau Gerusch…wenn Sie weg sind, können wir erstmal neue Geräte kaufen…alle abgenutzt…Gut gemacht!“ 😉

Morgen früh werde ich mich hier im Schwarzwald ein letztes Mal in die Laufschuhe begeben und eine kleine Abschlussrunde laufen…inkl. dem zu bezwingenden Berg…als ich vorhin noch schnell ein paar Likörchen gekauft habe, bin ich bei dem BergaufGEHEN schon wieder fast an Herzkasper gestorben…aber ich werde es trotzdem probieren.

Ein absolutes Erfolgserlebnis konnte ich beim Ausdauertraining verzeichnen.
Als ich hier angekommen bin und meine erste Einheit auf dem Laufband absolviert habe (bei vermeintlich langsamen 7,5 km/h), habe ich einen durchschnittlichen Puls von 158 gehabt…mit dem sehr schnell zu hohen Puls habe ich ja eh seit den Behandlungen durch Chemo und Bestrahlung zu kämpfen. Aber kaum macht man wieder regelmäßig Sport (täglich mehrere Stunden): Tada! Mein Puls liegt nun bei gleicher „Geschwindigkeit“ bei 138! Wenn schon kein sichtbarer Erfolg auf der Waage, dann halt den „Puls-Erfolg“ 😀

Meine Schlafstörungen sind nach wie vor da und auch nicht besser geworden…immerhin auch nicht schlechter (wie auch)…
Hitzewallungen hielten sich in Grenzen, was mit der täglichen Bewegung zu tun haben kann.
Die Knochenschmerzen hatte ich so gut wie gar nicht! Auch das hängt wohl mit dem Sport zusammen. Ich werde meine Antihormone also weiterhin Morgens nehmen und beobachten, ob ich damit im Alltag klarkomme. Sollten die Hitzewallungen/Schweißausbrüche doch wieder über den Tag verteilt öfter kommen, stelle ich die Einnahme vom Tamoxifen wieder auf Abends um.

So, dann werde ich mal meine Reisetasche soweit vollstopfen wie es geht und morgen früh ist dann Abfahrt! Meine Koffer sind schon seit heute wieder in HH, denn sonst hätte ich meine Klamotten wohl erst nach Ostern bekommen.

In diesem Sinne: Frohe Ostern!

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mehr davon…

Nun bin ich schon 10 Tage hier (den Anreisetag mitgezählt) und auch ganz schön platt…platt ist hier aber tatsächlich nur meine Muskulatur…mein lieber Herr Gesangsverein.

Ich habe es ja schon letztes Jahr während der AHB geschrieben. Eine Reha ist kein Urlaub, sondern harte Arbeit. Und wenn man sich neben dem eigentlichem Therapieplan (der bei mir im Schnitt ca. 36 Termine in einer Woche beinhaltet) auch noch im Fitnessraum kaputtrockt, weiß man was man getan hat…

…und die Waage auch 😀
Bevor ich das Ergebnis verkünde, hier ein paar Dinge, die zu meinem Waagen-Erfolg geführt haben (welch Wortspiel 😉 )
Zum Frühstück habe ich einen Tip von der Ernährungsberatung bekommen: Zwei Esslöffel Haferflocken, ein Teelöffel Leinsamen, darauf ein wenig O-Saft damit die trockenen Haferflocken ein wenig pampig werden und diese dann mit Obstsalat mischen. Dazu eine Scheibe Brot mit Marmelade oder Pastete (natürlich mindestens vegetarisch). Eine vegane Ernährung kann ich hier größtenteils knicken, was aber ok ist. Sowohl zum Frühstück als auch zum Abendbrot geht es, beim Mittagessen halte ich mich meistens an die Fleischlose Kost, außer die hat eine exorbitanten Anteil an höheren kcal als die normale oder leichte Kost. Dann weiche ich darauf aus. Das Dessert zum Mittag habe ich direkt abbestellt (nochmal ca. 100 – 150kcal eingespart). Abends gab es dann letzte Woche Salat (der ohne fettem Dressing oder in fetter Sahnesoße) und ca. 2 Scheiben Brot.

Dazu viel Trinken, sich brav an den Therapieplan halten und ein paar Extra-Einheiten auf dem Laufband, falls man die Steigungen hier draußen nicht bewältigt bekommt…meine Güte…ich bin 2x 4km früh Morgens gelaufen…und die Steigung hier zur Klinik hoch ist der Hammer…Puls auf 180…im GEHEN!…Daran wird gearbeitet. Einmal will ich die Steigung hochlaufen… und auch lebend oben ankommen 😉

Gestern bin ich dann also vor dem Frühstück in Sportklamotte zur Waage gewatschelt…mit dabei…meine Jeans…in der Hand…ich will mich ja nicht selbst beschubsen und so musste die Jeans, in der ich am Anreisetag gewogen wurde natürlich mit auf die Waage (sehr zur Belustigung der Stationsschwester) 🙂

Ergebnis: -2,2kg!!! YES…Geht doch! Damit habe ich zumindest für den Moment den Beweis, dass ich unter Tamoxifen abnehmen kann 🙂 …mehr davon!…also weniger!…also ihr wisst schon! 😉

Und was macht man nach so einem Ergebnis? Richtig! Man springt ne Stunde auf´s Laufband, geht dann erst lt. Plan 2,4km mit der Gruppe NordicWalken, danach dann noch privat in kleinerer Runde 6,3km NordicWalken um sich dann einen Milchkaffee und ein begehbares Stück Kuchen zu gönnen *breitestes-Grinsen-was-ich-zustande-bringe*.

Die nächste Woche werde ich versuchen Abends auf die Kohlenhydrate zu verzichten (sofern ich nicht einen Lauf an dem darauf folgenden Morgen plane), damit der nächste Gang auf die Waage auch ein Erfolgserlebnis wird…huch…wo kommt die RitterSport her?…naja..immerhin „Sport“ im Namen, da kann ja nix schief gehen 😉

Am Mittwoch hatte ich die Chefarztvisite…der erste Satz von ihm: „Frau Gerusch, sie müssen mir jetzt erstmal erzählen, wie sie es zu uns geschafft haben!“…meine Antwort:“Mit der Bahn!“…kurze Stille…grinsen…man muss dazu sagen, dass es anscheinend nicht so einfach ist, aus dem hohen Norden hier in die Klinik geschickt zu werden. Aber anscheinend hatte ich Glück.
Wir haben den Therapieplan besprochen, die ein oder andere Veränderung vorgenommen und ich habe um eine Verlängerung gebeten.
Diese wurde dann auch beantragt (läuft bei mir auch mal wieder etwas anders, denn normalerweise kann es einfach vom Arzt eingetragen werden) und ich habe auf das Ergebnis gewartet. Irgendjemand erzählte, dass die Verlängerung bei einer Reha oftmals nicht genehmigt wird, wenn man bei der ersten Reha/AHB die Verlängerung abgelehnt hat…nun gucke ich gestern auf meinen neuen Therapieplan für die kommende Woche und habe durch Zufall gesehen, dass der Abreisetag auf den 2.4. gesetzt wurde. Meine Verlängerung ist damit durch und ich freue mich auf eine weitere trainingsreiche Woche.

Die Füchse unter Euch haben bemerkt, dass ich NordicWalking im Beitrag erwähnt habe…ja…ich muss tatsächlich zugeben, dass es gar nicht mal so blöd ist…vor allem für das Winkfleisch, was ordentlich beansprucht wird, wenn man es denn richtig macht.
Und bei den Steigungen, die wir hier so haben, macht es durchaus Sinn zwei der Wanderstöcke dabei zu haben 😉

Ansonsten kann ich mich nicht beklagen. Es gibt natürlich auch einiges an Vorträgen bzw. Gesprächsgruppen. Ich denke ja immer, dass ich sowas nicht brauche…aber wenn ich dann erstmal in so einer Gruppe sitze finde ich es gar nicht so schlecht sich mal wieder etwas auszutauschen oder sich mal wieder bei bestimmten Themen mit der Krankheit auseinander zu setzen. Man bekommt einige Denkanstöße um über sich nachzudenken…davon lenkt man sich ja gern mal ab. Insofern bin ich gespannt auf…haltet Euch fest…meine Kunsttherapie und ein psychologisches Einzelgespräch…äh…ja nee is klar…WIESO steht das in meinem Plan???!!! Aber ok…ich bin offen für alles und wenn mir was nicht passt, kann ich es im Plan immernoch streichen lassen.

So, ich denke, dass reicht vorerst als Zwischenbericht…ich bin ja noch etwas hier…es gibt also noch mehr davon 😉

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Die 2. Reha…

…oder ist es offiziell die erste, weil sich meine eigentliche erste „AHB“ nannte?…ich weiß es nicht…auf jeden Fall habe ich gestern meine Reha angetreten und bin um kurz nach sechs in HH in den Zug Richtung Schwarzwald gestiegen.

Die Winkelwaldklinik in Nordrach wurde mir ja doch noch bewilligt und ich muss sagen, dass die Landschaft echt schön ist. Als Hamburger Deern trennt man sich ja nicht so gern vom Wasser, aber Berge haben auch was. Hier der Blick vom Haupteingang aus:

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Am ersten Tag passiert nicht ganz so viel, da man erstmal begrüßt wird, seinen Termin für das Aufnahmegespräch bekommt (welcher am gleichen Tag stattfindet), sein Zimmer gezeigt bekommt und sich mit den Regeln und Abläufen vertraut macht.

 

 

Ihr könnt Euch vorstellen, dass ich hier EIN WENIG Sport machen will und so freue ich mich direkt als erstes über ein Zimmer im 4.OG mit herrlicher Aussicht und eigener Loggia:

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So lässt es sich aushalten 😊

Vor dem Aufnahmegespräch hatte ich noch kurz Wiegen, Messen, Blutdruck und EKG. Und die Schwester hat mich vorgewarnt, dass ich Probleme mit dem Dialekt bekommen könnte und dann einfach nachfragen soll…mal sehen, wann ich Fragezeichen im Gesicht habe… Es sind übrigens nur selten Norddeutsche hier in der Klinik untergebracht…die wollen wohl alle eher als Meer 😉

Mein Aufnahmegespräch war gut, der Arzt kam mir zuerst ein wenig wortkarg vor, aber nach ein paar blöden Sprüchen meinerseits ging es dann…und dann ist der Computer abgestürzt…und es müsste alles handschriftlich vom Doc festgehalten werden. Ich habe ihn gefragt, ob er nicht noch irgendwo eine Steintafel hat…😉

Hier werden die Sporteinheiten direkt mit in den Therapiepläne aufgenommen und sind nicht freiwillig „dazubuchbar“ wie auf Föhr. Bin gespannt, wie voll mein Plan dadurch wird. Neben dem Plan kann man noch das Schwimmbad und den Kraftraum nutzen und sich zu kreativen Wir-basteln-uns-Filzpantoffel-Workshops anmelden.
Der Doc hat also dann mal schnell vorgelesen, was er so für mich in dem Plan sieht…neben einem Schlafstörungsseminar, StepAerobic, Aquajoggen, Frühsport, Pilates und noch einigen anderen Dingen, zählte er dann…ich mag es kaum aussprechen…N…NORDIC WALKING!!… aus…ääähhhhh. Meine Frage, die ungefähr lautete: „WAS? Gibt es kein Joggen?!“ beantwortete er mit einem lässigen: „das können sie selbst machen…soll ich NW streichen?“…nein…sollte er nicht… Ich gucke es mir an…

Wir hätten dann noch einen ist-das-evtl.-ne-Nebenwirkung-von-Tamoxifen-Austausch.
Die Zeit, die ich hier bin, werde ich Tam nun wieder morgens nehmen um den Schlafstörungen auf den Grund zu gehen. Was mich nicht so erfreut hat war die Aussage, dass Tam den Muskelaufbau negativ beeinflussen kann…sowas will ich nicht hören…naja, eigentlich doch… habe ich doch damit einen Grund, wenn ich nach wochenlangem Training keine Besserung feststelle…(dazu müsste ich nun allerdings erstmal wochenlang trainieren)…und auch meine zeitweiligen Konzentrationsschwächen können von den Antihormonen kommen…können, hätte, würde, hätte, hätte, Fahrradkette…

Also schau’n wir mal, was sich in den nächsten Wochen so bewegt…sowohl im Hirn, als auch bei den Muskeln und am wichtigsten natürlich: auf der Waage 😁

Über Facebook hatte ich schon kurz Kontakt zu einer Mitstreiterin, die das 2. Mal in dieser Klinik ist und so profitieren wir anderen von ihrem Insiderwissen 😁

Zum Wochenende werde ich mich einer Wandergruppe anschließen um das Gebiet zu erkunden, damit ich dann im Nachgang bei meinen Läufen nicht verloren gehe…hier haben sich wohl schon einige im Wald verirrt…

Ich werde berichten 😄

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