Da bin ich wieder…

…und auch schon wieder im Arbeitsalltag.

Aber: Noch total entspannt, obwohl heute schon Arbeitstag Nummer 3 war. 😀
Ich hoffe, es hält auch noch eine Weile an.

Auf dem iPhone lässt es sich so schlecht einen Blogbeitrag tippen, daher habe ich es während der Reha nicht mehr gemacht. Ist doch schon etwas anderes, wenn man mit 10 Fingern auf einer Tastatur herumfuchteln kann. 😉

Ich habe nun also 4 Wochen Reha hinter mir. Die Verlängerung ist ohne Probleme durchgewunken worden und so konnte ich die Insel in vollen Zügen genießen und seit dem letzten Beitrag hat sich auch noch einiges getan.

Fangen wir bei Tamoxifen und meinen Nebenwirkungen an. Ich bin ganz aufgeregt! 😀
Innerhalb unserer 7er-Truppe haben wir uns auch nochmal über die Tablettchen und deren Nebenwirkungen unterhalten und dann hat mich Kerstin gefragt, ob ich mal den Hersteller gewechselt habe… und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen… JA, HABE ICH!… und wenn ich mich nicht irre, ungefähr zu dem Zeitpunkt, als die Probleme mit Knochenschmerzen und Muskelverhärtung anfingen/schlimmer wurden. Ich habe dann diverse Berichte über diverse Medikamente gehört, bei denen die Nebenwirkungen mit einem Herstellerwechsel in Verbindung standen. WELCH LICHTBLICK!
Ich habe den Hersteller auch gar nicht bewusst gewechselt. Ich hatte von Anfang an Tamoxifen von Ratiopharm. Weil dann aber irgendwann nicht dieses „Es-muss-dieser-Hersteller-sein-Kreuzchen“ auf dem Rezept war (auch „aut idem“ genannt), hat mir die Apothekerin das Tamoxifen von AL (Aliud) gegeben. Gedanken über veränderte Nebenwirkungen habe ich mir nicht gemacht, ist ja schließlich derselbe Wirkstoff….Morgen früh werde ich mir also wieder die von Ratiopharm verschreiben lassen und dann drückt mir die Daumen, dass ich mein Lauftraining wieder wie gewohnt aufnehmen kann (ja, ich werde einige Wochen Geduld einplanen).

Aber ihr könnt Euch vorstellen, dass mich das Thema ETWAS aufgeregt hat.. wieso fragt mich die Chefärztin nicht nach einem Herstellerwechsel, sondern setzt direkt voraus, dass es nicht vom Tam kommen kann? Zumal ich in der letzten Reha-Woche noch einen Medikamentenvortrag hatte, wo auch nochmal darauf hingewiesen wurde, dass man bei starken Nebenwirkungen erst einmal einen anderen Hersteller ausprobieren sollte… naja… vielleicht hatte sie einfach einen schlechten Tag… oder ich habe nicht doll genug über meine Probleme geklagt. 😉

Es timmt mich also positiv, dass ich wieder etwas habe, wo ich ansetzen kann. Nichts ist schlimmer, als nicht zu wissen, was man machen kann.

Das Gerätetraining war auch erfolgreich. Ich habe mich alle 2 Tage in der Muckibude sehen lassen und konnte auch bei allen Geräten kontinuierlich die Gewichte erhöhen..außer bei den Armen…die sind echt hartnäckig. Da werde ich wohl nach wie vor etwas länger benötigen, bis ich die Armkraft wieder aufgebaut habe. Aber sollte der Herstellerwechsel wirklich was bringen, kann ich auch wieder beim Boxtraining einsteigen und spätestens da sollte auf Dauer wieder die Kraft zurückkehren.

Ihr merkt, ich bin hoch motiviert. Sogar so motiviert, dass ich mir ein Anti-Stress-Buch gekauft habe und dies nach und nach durcharbeiten will. Vorgestern habe ich mich bei einem Fitnessstudio angemeldet, was direkt bei uns im Bürogebäude aufmacht, sodass ich das Gerätetraining ganz easy vor der Arbeit oder in der Mittagspause oder direkt nach der Arbeit erledigen kann, ohne noch irgendwo hinfahren zu müssen. Ach ja, und beim Hamburger Stadtrad habe ich mich auch angemeldet und bin gerade auf der Suche nach dem geeigneten P+R-Parkplatz, sodass ich die Hälfte der Arbeitsstrecke mit dem Rad fahren könnte…wenn das Wetter schön ist… und ich einen Parkplatz bekomme… und ein Stadtrad frei ist…ich hasse Fahrrad fahren noch immer… trotz dem pulsgesteuertem Ergometertraining während der Reha… und der einen Woche Radeln mit den Mädels…
Aber egal. Ich muss es ja nicht tun. Nur wenn mir der Sinn danach steht und ich noch ein wenig Bewegung mit einbauen möchte 🙂

In dem Stress-Seminar wurde übrigens ein netter Spruch von
Reinhold Niebuhr († 01.06.1971) zitiert:

Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Ich habe es jetzt nicht so mit Gott, aber wer immer mir die Gelassenheit geben kann…her damit 😉

Gerade während einer Reha jagt ein kluger Spruch den nächsten und alle wissen ganz genau, warum man gestresst ist und vor allem was man dagegen tun „müsste“… klappt während der Reha auch ganz gut. Man hat gleichgesinnte um sich herum, braucht sich nicht um den Einkauf zu kümmern, man wird bekocht und man hat einen Therapieplan in der Hand, an dem man sich ohne groß nachzudenken entlanghangeln kann.
Und zwischen den Terminen lässt man es sich gut gehen.. schließlich soll man sich entspannen und sich auch mal was gönnen. Wir haben alle (mal wieder) festgestellt, dass man sich wirklich viel zu sehr über Dinge aufregt, an denen man tatsächlich nichts ändern kann. Ich für meinen Teil, werde versuchen an mir zu arbeiten und hoffentlich den Mut aufbringen, Dinge zu ändern.

Ansonsten bleibt mir nur zu sagen, dass mir die Reha eine ganze Menge gebracht hat.
Ich habe tolle Menschen kennengelernt und dank WhatsApp ist es ja auch relativ easy in Kontakt zu bleiben (Vor allem, wenn immer irgendjemand in der Gruppe schreibt, was gerade gegessen wird oder wieviel Sport gemacht wurde 🙂 ).
Mit der Klinik an sich war auch alles ok. Leider war dieses Mal das freiwillige Sportangebot etwas dünn, was aber daran lag, dass diverse Therapeuten im Urlaub waren oder krank oder ganz aufgehört haben. Das Essen war ok bis lecker und wenn erstmal die Zimmer alle nach und nach renoviert wurden, ist das eine deutliche Verbesserung. Klar gab es mal wieder eine Menge Leute, die eine Menge zu meckern hatten, aber die gibt es ja immer. Und wer bei einer Reha-Klinik ein 5*-Hotel erwartet, dem hat die Chemo wohl die eine oder andere Gehirnzelle rausgespült (ja, böse, aber das kann doch mal gesagt werden).

Die nächste Reha bzw. dann Kur (da gibt es Unterschiede), darf ich offiziell in 4 Jahren machen, sofern nichts dazwischen kommt…was natürlich absolut keine Option ist!

Ach ja, noch kurz zum Schluss: Ich hasse Waagen! 🙂 Wenn ich meiner Waage glauben darf, habe ich in den 4 Wochen ganze 400g abgenommen. Eine Körperfettanalyse zum Start und Ende wäre für mich bestimmt motivierender gewesen, aber ich habe zu spät mitbekommen, dass diese in der Reha gemacht wird (aber nur bei etwas kräftigeren Menschen als mich). Wurscht. Ich habe ja an dem Training gemerkt, dass es besser geworden ist und ich meine mir einzubilden, dass dieser unliebsame Arschschwabbel am Oberschenkel-Po-Übergang weniger geworden ist. Das ist doch was 😀 – Bikinfigur im Anmarsch! 😉

Euch allen eine schöne Restwoche und ein traumhaftes Wochenende!
Und immer schön bewegen 😀

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6 Antworten zu Da bin ich wieder…

  1. andreavossi schreibt:

    Da muß ich doch gleich mal nachschauen von welchem Hersteller mein Tamoxifen ist.

  2. ulsain schreibt:

    Hey Melli, bestimmt hast du wieder eine neue whats app Gruppen Tisch aufgemacht! Leider sieht man ja das die KOntakte mit der Zeit immer dünner besiedelt werden als am Anfang. Ja das mit dem anderen Hersteller ist gut möglich, weil, gleicher Inhaltstoff sagt nicht viel aus, Dank nur an die vielen Cremchen , Hyaluronsäuren z.B., alle sind anders.
    Dieses Jahr wurde ich für mich wieder bestätigt, das ich es abgesetzt habe. Der Chef meinte es wirkt wohl auch nur wenn man Nebenwirkungen hat, wer nichts merkt nimmt es für lau! Es gibt übrigens einen Test, den man bestimmen lassen kann der anzeigt ob Tamoxifen anschlägt. Hierbei wird ein Leberenzym bestimmt was nur bei Aufspaltung von Tamoxifen entsteht.
    Neues aus der REha , dem Brustkrebscurriculum. So genug Verwirrung gestiftet , ich habe übrigens in den 3 Wochen mit tgl. 2 Std Sport nur 1,5kg abgenommen. LG Ulrike
    ,

    • tomatenauge schreibt:

      Na sicher, gibt es eine WhatsApp-Gruppe 🙂
      Dann kann ich mich ja über die Nebenwirkungen freuen, denn damit scheint es bei mir ja zu wirken. Trotzdem hoffe ich, dass ich durch den Herstellerwechsel wieder weniger Nebenwirkungen haben werde 🙂

      1,5kg sind doch super!
      LG nach Wuppertal!

  3. Ingrid schreibt:

    Es hört sich ja alles sehr positiv an und ich drücke dir weiter gaaanz doll die Daumen.

    Nächste woche geht es für mich nach St. Peter-Ording, Klinik Nordfriesland /Hamm-Kliniken.
    Bin gespannt wie es wird.
    Übrigens habe ich Tamoxifen für mich abgelehnt, da ich auch noch andere „Baustellen“ habe und Tamoxifen für mich kritisch wäre. Die Unterdrückung von Östrogen ist übrigens nicht immer gut, da Östrogen auch gegen Herz- und Kreislauferkrankungen wirkt und Osteoporose verhindern kann.

    • tomatenauge schreibt:

      Danke! St.Peter-Ording hatte ich auch auf meiner Wunschliste, aber Föhr war auch schön. Hauptsache die Nordsee vor der Haustür :-).

      Ein Für und Wider gibt es ja ständig. Für mich wäre ein Absetzen vom Tamoxifen eher kritisch, daher hoffe ich nun auf den Herstellerwechsel.

      Dir eine schöne, entspannte Reha!! Erhol Dich gut und lass Dich nicht stressen!

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