mehr davon…

Nun bin ich schon 10 Tage hier (den Anreisetag mitgezählt) und auch ganz schön platt…platt ist hier aber tatsächlich nur meine Muskulatur…mein lieber Herr Gesangsverein.

Ich habe es ja schon letztes Jahr während der AHB geschrieben. Eine Reha ist kein Urlaub, sondern harte Arbeit. Und wenn man sich neben dem eigentlichem Therapieplan (der bei mir im Schnitt ca. 36 Termine in einer Woche beinhaltet) auch noch im Fitnessraum kaputtrockt, weiß man was man getan hat…

…und die Waage auch 😀
Bevor ich das Ergebnis verkünde, hier ein paar Dinge, die zu meinem Waagen-Erfolg geführt haben (welch Wortspiel 😉 )
Zum Frühstück habe ich einen Tip von der Ernährungsberatung bekommen: Zwei Esslöffel Haferflocken, ein Teelöffel Leinsamen, darauf ein wenig O-Saft damit die trockenen Haferflocken ein wenig pampig werden und diese dann mit Obstsalat mischen. Dazu eine Scheibe Brot mit Marmelade oder Pastete (natürlich mindestens vegetarisch). Eine vegane Ernährung kann ich hier größtenteils knicken, was aber ok ist. Sowohl zum Frühstück als auch zum Abendbrot geht es, beim Mittagessen halte ich mich meistens an die Fleischlose Kost, außer die hat eine exorbitanten Anteil an höheren kcal als die normale oder leichte Kost. Dann weiche ich darauf aus. Das Dessert zum Mittag habe ich direkt abbestellt (nochmal ca. 100 – 150kcal eingespart). Abends gab es dann letzte Woche Salat (der ohne fettem Dressing oder in fetter Sahnesoße) und ca. 2 Scheiben Brot.

Dazu viel Trinken, sich brav an den Therapieplan halten und ein paar Extra-Einheiten auf dem Laufband, falls man die Steigungen hier draußen nicht bewältigt bekommt…meine Güte…ich bin 2x 4km früh Morgens gelaufen…und die Steigung hier zur Klinik hoch ist der Hammer…Puls auf 180…im GEHEN!…Daran wird gearbeitet. Einmal will ich die Steigung hochlaufen… und auch lebend oben ankommen 😉

Gestern bin ich dann also vor dem Frühstück in Sportklamotte zur Waage gewatschelt…mit dabei…meine Jeans…in der Hand…ich will mich ja nicht selbst beschubsen und so musste die Jeans, in der ich am Anreisetag gewogen wurde natürlich mit auf die Waage (sehr zur Belustigung der Stationsschwester) 🙂

Ergebnis: -2,2kg!!! YES…Geht doch! Damit habe ich zumindest für den Moment den Beweis, dass ich unter Tamoxifen abnehmen kann 🙂 …mehr davon!…also weniger!…also ihr wisst schon! 😉

Und was macht man nach so einem Ergebnis? Richtig! Man springt ne Stunde auf´s Laufband, geht dann erst lt. Plan 2,4km mit der Gruppe NordicWalken, danach dann noch privat in kleinerer Runde 6,3km NordicWalken um sich dann einen Milchkaffee und ein begehbares Stück Kuchen zu gönnen *breitestes-Grinsen-was-ich-zustande-bringe*.

Die nächste Woche werde ich versuchen Abends auf die Kohlenhydrate zu verzichten (sofern ich nicht einen Lauf an dem darauf folgenden Morgen plane), damit der nächste Gang auf die Waage auch ein Erfolgserlebnis wird…huch…wo kommt die RitterSport her?…naja..immerhin „Sport“ im Namen, da kann ja nix schief gehen 😉

Am Mittwoch hatte ich die Chefarztvisite…der erste Satz von ihm: „Frau Gerusch, sie müssen mir jetzt erstmal erzählen, wie sie es zu uns geschafft haben!“…meine Antwort:“Mit der Bahn!“…kurze Stille…grinsen…man muss dazu sagen, dass es anscheinend nicht so einfach ist, aus dem hohen Norden hier in die Klinik geschickt zu werden. Aber anscheinend hatte ich Glück.
Wir haben den Therapieplan besprochen, die ein oder andere Veränderung vorgenommen und ich habe um eine Verlängerung gebeten.
Diese wurde dann auch beantragt (läuft bei mir auch mal wieder etwas anders, denn normalerweise kann es einfach vom Arzt eingetragen werden) und ich habe auf das Ergebnis gewartet. Irgendjemand erzählte, dass die Verlängerung bei einer Reha oftmals nicht genehmigt wird, wenn man bei der ersten Reha/AHB die Verlängerung abgelehnt hat…nun gucke ich gestern auf meinen neuen Therapieplan für die kommende Woche und habe durch Zufall gesehen, dass der Abreisetag auf den 2.4. gesetzt wurde. Meine Verlängerung ist damit durch und ich freue mich auf eine weitere trainingsreiche Woche.

Die Füchse unter Euch haben bemerkt, dass ich NordicWalking im Beitrag erwähnt habe…ja…ich muss tatsächlich zugeben, dass es gar nicht mal so blöd ist…vor allem für das Winkfleisch, was ordentlich beansprucht wird, wenn man es denn richtig macht.
Und bei den Steigungen, die wir hier so haben, macht es durchaus Sinn zwei der Wanderstöcke dabei zu haben 😉

Ansonsten kann ich mich nicht beklagen. Es gibt natürlich auch einiges an Vorträgen bzw. Gesprächsgruppen. Ich denke ja immer, dass ich sowas nicht brauche…aber wenn ich dann erstmal in so einer Gruppe sitze finde ich es gar nicht so schlecht sich mal wieder etwas auszutauschen oder sich mal wieder bei bestimmten Themen mit der Krankheit auseinander zu setzen. Man bekommt einige Denkanstöße um über sich nachzudenken…davon lenkt man sich ja gern mal ab. Insofern bin ich gespannt auf…haltet Euch fest…meine Kunsttherapie und ein psychologisches Einzelgespräch…äh…ja nee is klar…WIESO steht das in meinem Plan???!!! Aber ok…ich bin offen für alles und wenn mir was nicht passt, kann ich es im Plan immernoch streichen lassen.

So, ich denke, dass reicht vorerst als Zwischenbericht…ich bin ja noch etwas hier…es gibt also noch mehr davon 😉

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6 Antworten zu mehr davon…

  1. konfettisturm schreibt:

    Ich war auch sehr skeptisch mit dem Nordic Walking und bin wie du vor der Krankheit gejoggt. Mittlerweile habe ich meine eigenen Stöcke und walke ganz gerne. Bin aber auch noch nicht fit genug zum Joggen. 🙂

  2. Kerstin schreibt:

    HalliHallo,
    sag mal was hast du für einen Grund angegeben für die Verlängerung ? Du bist ja schon super aktiv und ich glaube nicht das du einen auf „leiden“ machst vorm Doc 😉 ?
    LG Kerstin

    • tomatenauge schreibt:

      Hallo Kerstin.
      Da hast Du mich richtig eingeschätzt 😉 Ich mache nicht auf „leidend“ vorm Doc und ich musste keinen Grund angeben. Der Antrag wurde von der Klinik gestellt ohne das ich noch etwas dazu beitragen musste. Ja, ich bin aktiv. Aber es tut mir auch unheimlich gut, mal wieder vom Alltag entfernt zu sein. Wirklich Abstand zu allem zu haben und mich nur auf mich zu konzentrieren. Im Alltag muss man sich ja nicht wirklich mit seiner (überstandenen) Krankheit auseinandersetzen. Hier auch nicht, wenn man nicht will, aber durch „gleichgesinnte“ tauscht man sich doch mal eher aus als zu Hause. Und teilweise hilft es. Und wenn es nur darum geht, dass man feststellt, wie gut es einem selbst im Vergleich zu anderen geht und man sich eigentlich nicht beschweren kann 😉
      LG
      Melli

      • Kerstin schreibt:

        Danke dir, stimmt…im Alltag rutscht die Krankheit in den Hintergrund, ist ja auch gut so…Man wird eh tgl erinnert ;(
        LG aus Dresden

  3. andreavossi schreibt:

    Liebe Melli, das finde ich ganz toll mit deiner Reha. Du hast recht damit, dass eine Reha kein Urlaub ist. Aber man kommt wirklich auf andere Gedanken. Es ist so schön einfach nur für sich da zu sein und auf sich zu achten. Viele Grüße zum Frühlingsanfang und weiterhin Alles Gute für Dich und die Anderen.

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