…nimmt kein Ende…und ich als bekennende Befürworterin der digitalen Medien finde Papier echt ätzend. Warum geht nicht alles online? 😉
Vielleicht sollte ich mich einfrieren und in 100 Jahren…aber lassen wir das…
Die Papiere für die Stufenweise Wiedereingliederung (SWE) sind da:
– eine Kopie der Checkliste (Formular G833)
– eine Kopie des Stufenplans (Formular G834)
– ein Informationsblatt zur SWE für den Arbeitgeber (G838)
– eine Beginnmitteilung über die SWE (G840)
Die Checkliste ist sehr hilfreich, da dort konkret steht, wann man welche Formulare von wem unterschreiben lassen muss und wohin es dann gefaxt wird. Um auf Nummer sicher zu gehen, gibt es zusätzlich zur Checkliste auch nochmal ein Ablaufdiagramm…
Meine SWE ist also eingereicht und vom Arbeitgeber genehmigt worden und nun geht es am 16.6. vorerst mit 3 Stunden täglich wieder los. Ich hätte nie gedacht, dass ich es mal schreibe…aber…Ich freue mich! 🙂
Es gibt aber noch weitere Papiere. Ich hatte ja schon geschrieben, dass mein Gentest negativ (also positiv) ist. Das zumindest habe ich aus der Behandlungsempfehlung herausgelesen, denn die vollständigen Unterlagen hatte ich während meiner Reha nicht zur Hand.
Nun habe ich mich aber durch die 4 DIN A4-Seiten gelesen. Es ist korrekt, dass keine bisher bekannte Genmutation in den Brustkrebsgenen BRCA1 und BRCA2 vorliegt, allerdings gibt es einen Nebenbefund einer unklassifizierten Variante im BRCA2-Gen heterozygot. Mir wird daher empfohlen in etwa 5 Jahren die Genetische Beratung noch einmal zu machen, da dann möglicherweise die Diagnostik weitere Gene und damit der unklaren Variante angeboten werden kann. Ein weiterer Termin, den ich mir in meiner Excelliste notieren werde.
Da fällt mir ein, dass ich schon ein Rezept für weitere 100 Tage Tamoxifen brauche…irre… mit Tam komme ich weiterhin recht gut klar. Seitdem ich die Antihormone kurz vorm Schlafen gehen nehme, habe ich tagsüber weniger Hitzewallungen…ja ich weiß, hab ich schon geschrieben..aber es ist immernoch so 🙂
Und die so häufig beschriebenen Gliederschmerzen habe ich nicht. Aber ab und an habe ich das Gefühl, dass mein Körper einfach in den Boden sinken will und es fällt mir alleine vom Gedanken her schwer, vom Sofa aufzustehen. Dann ist es aber auch schon wieder weg…oder ich merke es einfach nicht mehr 😉
Hallo Melli! Vielen Dank für Deinen tollen Blog. Bin auch ne Hamburger Deern, wohne der Liebe wegen jetzt aber im niedersächsischen Ausland. 🙂 Habe Deinen Blog natürlich sofort abonniert, nachdem ich den Artikel im Abendblatt gelesen habe! Ich stecke auch mitten in dieser Brustkrebskacke! (OP 27.03, jetzt Chemos, danach Bestrahlung) Super, dass Du auch so viele Infos gibst – bin schon um einiges klüger geworden durch Deinen Blog! Habe aber auch viel gelacht 🙂 Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute und viel Erfolg für den Wiedereinstieg ins Berufsleben.
Gruß aus dem Süden von Hamburg, Nicole
P.S.: wir sind viel größer und stärker als der Tumor. 😉
Hallo Melli,
ich, Sylvia (50) erkrankte im September 2013 ebenfalls an Brustkrebs. Schade, dass ich deine Seite erst jetzt gefunden habe. Wir haben sehr viel gemeinsam, nicht nur die „Frisuren“, sondern auch u.a. das Laufen. (Hattest du auch auf „Haarersatz“ verzichtet?)
Allerdings habe ich auch während der Chemo nicht auf ausreichend Bewegung verzichtet. Ich bin viel gewalkt. Mein Ziel war schon bei Feststellung der Krankheit beim Rennsteiglauf im Mai wieder dabei zu sein. Lange habe ich die Kraft und Ausdauer erhalten können, aber nach der 6. Chemo bin ich wie ein Kartenhaus eingebrochen. Aufgeben? Nein Danke. Bei Null angekommen kann es nur wieder aufwärts gehen. Die Strecken wurden wieder länger und ich wechselte walken und laufen ab. Außerdem habe ich mich im Fitness-Studio zwecks Studie angemeldet und fleißig Krafttraining absolviert. Dies alles während der Bestrahlungszeit. Mein Ziel den Halbmarathon über den Rennsteig zu bewältigen, wurde mit den schönsten, entspanntesten Lauf meines Lebens gekrönt (2:23:45). Mittlerweile habe ich ähnlich wie du meine Ernährung auf vegan umgestellt, werde am 24.06 meine AHB antreten und freue mich auf meine Wiedereingliederung ins Berufsleben.
Die Freude an Bewegung und Sport hat mir sehr geholfen, diese schwere Zeit zu überstehen. (Manchmal hatte ich das Gefühl, ich laufe vor mir selbst davon.) Dies alles hört sich vielleicht leichter an als es in Wirklichkeit war. Jeder muss für sich den besten Weg finden, wobei ich bei meinem Weg nicht immer die Unterstützung der Ärzte hatte, denn die hätten mich gerne auf dem Sofa liegen sehen. Sämtliche Nebenwirkungen von Tamoxifen wie Gliederschmerzen oder Müdigkeit verdränge ich mit der Bewegung.
Ich wünsche dir einen guten (neuen) Start ins Berufsleben.
Sylvia