1. Chemo

Was macht man sich nicht alles für Gedanken. Das Hirn ist nie ruhig, Gedanken kreisen, man fragt sich wie der Körper auf die Medis reagiert und ob man einen Spuckeimer mitnehmen sollte… eine Horrorvorstellung jagt die andere…

und dann das:

ChemosesselIn diesem gemütlichen Sessel nimmt „Frau“ für die Chemo platz (inkl. Liegefunktion). Insgesamt stehen 5 dieser Sessel in dem Chemozimmer.
Dann kam die Ärztin und hat in mein Terminatorauge eine Nadel inkl. Schlauchgedöns gestochen… das war echt unangenehm… auch weil der Port ja nun erst seit 2 Tagen liegt und die Haut noch recht empfindlich ist. Danach war soweit alles ok. Es konnte mit den Medikamenten losgehen….und das waren viele…
Man hängt also am Tropf und bekommt langsam verschiedene Medis zugeführt.
Bis dahin dachte ich, dass die ganze Prozedur ca. 3 Stunden dauert. Es gab folgenden Cocktail in genau dieser Reihenfolge:

  • Ringerlösung (nur eine isotone Elektrolytlösung)
  • Vormedikamente inkl. Cortison gegen Übelkeit
  • Spritze zur Magenschonung
  • Spritze mit Antiallergikum
  • Ringerlösung…bis hier liefen die Medis schon 2 Stunden in mich hinein… dann kam das eigentliche Medikament:
  • 305mg Paclitaxel… und mit ihr die Info: die läuft dann jetzt ca. 3 Stunden ….ääähhhh…achso? Also doch nicht alles in 3 Stunden, sondern eher in 5.
  • Danach kam noch einmal ca. 10 Minuten lang die Ringerlösung
  • Ich habe die Schwester gefragt, ob sie nun die Rotweinlösung dranhängen kann… Gelächter… 😉
  • Fertig!

Ich wurde „vorgewarnt“, dass Hände und Füße während der Medis Kribbeln können, wogegen ich Kältekissen bekommen könnte… nix…kein Kribbeln, alles gut.

Man bekommt Brötchen, Kaffee, Tee, Wasser und einen Salat (der sogar mit Schafskäse und Croutons angerichtet war).

Während der 5 Stunden kommt man unweigerlich mit den anderen Damen ins Gespräch. Ich habe immer gehofft, dass keine von ihnen erzählt wie schlecht es ihr geht…. zum Glück war es auch so… Alles was die „Kolleginnen“ an Nebenwirkungen erzählt haben ist erträglich und stimmt mich noch positiver.

Seit um 13:00 Uhr ist die Chemo durch und jetzt, 3 Stunden später, ist noch immer alles gut. Hoffen wir, dass es so bleibt. Es kann ein paar Tage dauern, bis sich eventuelle Nebenwirkungen zeigen.

Morgen muss ich mir noch eine Spritze im Krankenhaus abholen, damit das Knochenmark auch weiterhin Blutzellen produziert. Mein Blutbild muss dann wöchentlich gecheckt werden um festzustellen, ob das Knochenmark einwandfrei funktioniert.

Sollte das mal nicht der Fall sein, verschiebt sich die Chemo  um ein paar Tage, damit der Körper Blutzellen produzieren kann.

Anmerkung zum Krankenhaus:
Sowohl Schwestern als auch Ärzte sind alle sehr nett. Aber ein großes Manko ist die Kommunikation. Man muss sich alles an Informationen selbst holen, mitdenken, aufpassen und nachfragen. Hätte ich den Arztbrief nicht gelesen, den ich am Dienstag bekommen habe, hätte ich nichts von der wöchentlichen Blutüberprüfung gewusst… und das ist ja nun keine unwichtige Info…man sollte sich also nicht einfach wie ein Stück Vieh von A nach B schicken lassen und Infos ungefragt aufnehmen.

In den nächsten drei Tagen muss ich noch ein paar Tabletten zur Vorsorge gegen Übelkeit nehmen und dann habe ich in 2 Wochen die nächste Chemo.

Drückt mir die Anti-Übelkeits-Daumen! 🙂
Ich muss gleich das vorerst letzte Mal zum Frisör 😉

Dieser Beitrag wurde unter Chemotherapie, Fakten/Behandlung abgelegt und mit , , , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

2 Antworten zu 1. Chemo

  1. Holmer schreibt:

    Ich drück Dir meine beiden Anti-Übelkeits-Daumen!

  2. aja schreibt:

    …….kann ich bitte eine Tablette,? Mir ist schlecht!
    ,,,,,Dir wird nicht Übel, Dir wird nicht Übel………………OHM

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s