„Es trifft mich nicht…“
Genau das denken doch alle, wenn es um schlimme Krankheiten geht. Alles ist weit weg, man beschäftigt sich kaum mit Themen „die einen nichts angehen“ und plötzlich ändert sich alles…
Vorahnung
Verhärtetes Gewebe, diverse harmlose Zysten, zwei Mammographien ohne ernsthafte Diagnosen. Alles super. Dann Mitte Mai 2013 die zufällige Entdeckung… nein, natürlich nicht zufällig… Frau tastet sich ja regelmäßig ab *hüstel*…. Die linke Brust dellt sich etwas nach innen ein, wenn ich die Arme hochhebe… sieht merkwürdig aus und auf keinen Fall normal…
naja, wird nur eine weitere Gewebeverhärtung sein! … kenne ich doch nun langsam… oder? Die Gedanken wandern in Richtung „Was ist wenn…“ und behandeln diese Frage auch im Schlaf…
Verdrängung
Erst einmal in den Urlaub, etwas erholen, danach einen Termin beim Frauenarzt holen. Klappt gut. Wenn man keine Schmerzen hat, durch eine Hormonspirale die Pille nicht nimmt, somit auch nicht an den Frauenarzt erinnert wird und man sich durch einen stressigen Arbeitsalltag kämpft, kann man wunderbar verdrängen… hilft nur nix… da ist was, das man im Hinterkopf hat und das nervt….
Verdrängung & Hoffnung
Na dann wollen wir uns mal die weitere Gewebeverhärtung abklären lassen. Termin Ende Juli 2013 bekommen. Spaßiger Arzt, hat immer einen blöden Spruch parat, eigentlich entspannt…. bis er die merkwürdige Eindellung der Haut sieht… kein witziger Spruch mehr, außer dass er sich bei dem Klientel des Stadtteils keinen vernünftigen Ultraschall kaufen kann um mir eine Entwarnung geben zu können… Überweisung mit drastischem Text „Tumor links mit Hautretraktion“, damit ich schnell einen Termin zur Mammographie bekomme. Hat geklappt. Statt einen Termin in 6 Monaten bekomme ich ihn schon in drei Tagen. Drei Tage…. dann habe ich es hinter mir und aus´m Kopf…. ist ja sicherlich nur eine weitere Gewebeverhärtung….
Hoffnung & Schock
Morgens 7:00 Uhr. Warten auf die Bestätigung der Gewebeverhärtung…. hoffentlich geht es schnell, damit ich frühzeitig in der Firma bin um das Wochenende früh einläuten zu können…. Aufruf. Arzt guckt genauso merkwürdig wie mein Frauenarzt und will erst die Mammographiebilder bevor er mit dem Ultraschall guckt… Bilder werden gemacht (ja, eine Brust kann auf 2cm zusammengepresst werden), wieder kurz warten. Blick auf die Uhr… schon halbacht…
Der Arzt kommt endlich wieder herein. Beschallung der rechten Brust. Alles gut, die für mich üblichen Verhärtungen und Zysten. Ich beobachte den Bildschirm… nun links… das wird ja sicherlich genauso aussehen, ich ziehe mich an und fahre zur Arbeit… oder? Da… was schwarzes…großes….3cm… sieht irgendwie anders aus als der Rest… aber Gewebeverhärtungen sehen sicherlich nicht alle gleich aus….oder?
Der Arzt ist so ruhig… wieso guckt er mich nicht an? Er spricht mit geschlossenen Augen und fängt an mit „Ich kann Ihnen nur sagen, dass es aussieht wie. Aber ohne Diagnose nach einer Gewebeprobe werde ich nicht sagen, es ist. Allerdings mache ich diesen Job schon sehr lange und für mich sieht es bösartig aus..“. Huch, ich hab was im Auge… oder wo kommen die Tränen her? So hatte ich mir das nicht vorgestellt…
Schock
…schock…